Samstag, 16. Februar 2008

Verliebt ins Leben

Ich blicke aus dem Zugwaggon, als sich mein innerer Zweifler zu Wort meldet: "Hey, was machst du da, du weißt doch gar nicht, worauf du dich einlässt!" Kurz davor wäre ich beinahe in einen völlig falschen Zug eingestiegen - mehr intuitiv als wissend bin ich schließlich in den richtigen gesprungen. 2 Sekunden später wäre er weg gewesen - und damit mein gesamter Plan, dass den inneren Zweifler einige weitere Argumente geliefert hätte.

"Es ist ein Irrglaube zu meinen, Mutige kennen keine Angst.
Ganz im Gegenteil, sie kennen sie sehr gut!"


Mein Wille war jedochzu stark um jeglichen Zweifeln nicht mehr als ein vertrautes Lächeln zu schenken. Auch wenn ich nicht wusste, was mich erwartete, so hatte ich das Vertrauen, dass es mir gut tun würde - auf welche Weise auch immer. Dieses Grundvertrauen ist eine sehr heilsame Weise, der inneren Stimme Kraft zu verleihen, die sie braucht, um zur Geltung zu kommen. Schließlich wissen wir nie, was auf uns kommt und je mehr wir uns aus dem Bereich des Gewohnten wagen, umso mehr bedarf es an Mut, sich dieser Unsicherheit hinzugeben.

Orte des Seins

Mein Bedürfnis ist es, mich mehr und mehr in dieser Welt einzubringen. Ich möchte mich sowohl meinen eigenen als auch den Herausforderungen meiner Mitwelt stellen, und das Schöne dabei ist: es geht Hand in Hand. Was hilft eine Politikerin, die auf die Wunden unserer Welt hinweist, wenn sie noch ihre eigenen Wunden noch nicht geheilt hat und ihr damit das Wichtigste fehlt: Authentizität.

Mein Verlangen nach dieser Authentizität führt mich an Orte, an denen ich Ich sein darf. Dieses bewusste Sein reicht dabei von der Problematik der Naturzerstörung bis hin zu meiner innersten Lebendigkeit, sei es Angst, Liebe oder Sexualität. Natürlich gibt es nicht diesen einen Ort, an denen dies alles stets sein kann. Dieser Ort ist mensch auch in gewisser Weise selbst, denn ich entscheide, was ich denke, fühle und damit ausdrücke. Ich gestalte diesen Raum mit - aber je mehr Menschen auch dies erleben wollen, was gerade jetzt da ist und einem bewegt, umso lebendiger und bunter wird es. Und genau das sind wir auch: vielfältige, mitfühlende Wesen.

"Es gibt nichts, was ich haben muss,
nichts, was ich tun muss, und nichts
was ich sein muss, außer genau das,
was ich in diesem Moment bin."


Das, was mich verliebt ins Leben macht, ist das Lieben des Lebendigen. Ich will meine Ängste achten, weil sie mich auf etwas hinweisen wollen. Ich will den Tod annehmen, da er mich auf die Einzigartigkeit des Augenblicks erinnert und auch an das viele Leid, dass sich verhindern lässt und mir damit eine unbändige Kraft verleiht. Ich will die Liebe mit offenen Armen willkommen heißen, da sie mich mit mir selbst und anderen verbindet und die vernunftsbetonten Grenzen verschwimmen lässt. Je mehr ich mich auf alles Lebendige einlassen kann, umso mehr lerne ich die Vielfalt des Lebens zu schätzen und staune, wie sich meine Wahrnehmung dabei verändert. Ich fühle mich von all den Erfahrungen und Empfindungen so bereichert, dass ich innerlich zu strahlen beginne und verliebt bin - ins Leben.

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