Samstag, 18. Oktober 2008

Kannst du dir das vorstellen?

Hast du schon einmal das Wort Vorstellungsgebundenheit gehört?
Für mich ist es ein Schlüsselbegriff für ein glückliches Erleben.
Früher hatte ich eine Phase, wo ich meinte: ich erwarte mir nichts mehr - und werde daher auch nicht mehr enttäuscht. Gar nicht so daneben, wenn auch etwas melancholisch. Geschmackssache. Aber was stellen wir uns denn eigentlich tagtäglich - individuell wie kollektiv - vor? Wie stellen wir uns eigentlich gegenseitig vor? Sind wir daran wirklich gebunden? Wie lässt sichs doch etwas freier davon leben?

Meine Vorstellungsgebundenheit ...

Als ich nach knapp 3 Monaten Auslandsaufenthalt zurückkam, wollte ich jene Menschen sehen, bei denen ich mich am meisten verstanden fühle und unterschiedlichste Erfahrungen und Gedanken Akzeptanz finden. Ich stellte mir ein Häuschen im Grünen vor, wo wir im kleinen Kreis ein paar Tage verbringen können. Das Haus wurde mir wirklich angeboten, aber dann: uff, Absage nach Absage! Wir sind nur 4-5 Leute! Puh! Ich war schon etwas enttäuscht. Die eine ist auf einer Friedenskonferenz, die andere an einem Friedensfestival, und eine gar auf einem Meditationsretreat! Na toll...

... eine Ansichtssache


"Moment, du kommst von einer Friedensuniversität und bist enttäuscht, wenn es deine Freunde gleich tun?", dachte ich mir bei weiterer Analyse. Wie sehr könnte ich mich denn eigentlich auch darüber freuen?! Ja, und wie sehr kannst du dich freuen, dass auch wirklich Freunde mit dir raus in die Natur gehen! Über jede Einzelne so sehr! Weg mit dieser quantitativen Vorstellungsgebundenheit! Die Qualität und Tiefe zählt. Und wenn ich schlussendlich alleine wäre, könnte ich genauso intime, bereichernde Begegnungen erleben. Und das wollte ich ja, oder?

Die Kunst des Sich Vorstellens


... und folgendem Loslassen. Von der Gebundenheit meiner und anderer Denkkonstrukte zu der Verbundenheit meines Herzens. Wenn wir uns ehrlich sind, haben wir alle gewisse Vorstellungen von unserem Leben. Sonst würde es ja alles keinen Sinn ergeben und somit würden wir auch nicht tun, was wir tun. Die Frage ist, ob wir uns dieser Vorstellungen bewusst sind. Ob wir sie schon mal hinterfragt haben, ob sie unsere Eigenen sind oder Familiäre, Gesellschaftliche, Kulturelle?

Vorstellungsbildung


Meine tiefste Erkenntnis war in dieser Hinsicht wohl mein Werdegang an sich. Als Mathebegabter ging ich erst in Richtung Architektur, dann IT. Später wurde mir klar, dass ich mich in der Gesellschaft engagieren will - also Politik. Was dabei aber immer mitlief war die "normale" Ansicht, das möglichst schnell durchzuziehen. Immer für die Zukunft tun, arbeiten, damits mir/uns dann einmal richtig gut geht. Und jetzt? Bin ich eigentlich jetzt glücklich mit dem, was ich tue? Weiß ich überhaupt, was ich da tue? Tue ich das, was ich tue, aus freiem, eigenen Willen, oder weil es nun mal die anderen auch tun?

Stell dir mal vor...


... du könntest wirklich selbst entscheiden, was du dir vorstellst! Es ist sogar so. Wenn du dir Vorstellungen darüber machst, wie du leben möchtest, kannst du das oberflächlich, materiell machen, oder du könntest ein paar Ebenen tiefer gehen. Du kannst dir den Traumjob, Traumpartnerin und und vorstellen, und du kannst genauer zuhören, was sich da in dir sehnt. Freiheit, Selbstbestimmung, Sicherheit und Anerkennung sind es wohl beim Traumjob, Nähe, Gemeinschaft, gegenseitiger Austausch und Liebe sind es mitunter bei der Traumpartnerin. Stell dir mal vor, du könntest das alles jetzt haben ... bist du bereit dazu? Nimmst du dir auch wirklich die Zeit dazu und kannst deutlich ja dazu sagen? Glücklick zu sein ist vor allem der bewusste Schritt, das Glück sehen zu wollen. Kannst du dir das vorstellen?

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