Samstag, 23. Mai 2009

Ursache = Wirkung = Ursache

von Katharina, die seit Sommer 2008 in Uganda ihren Freiwilligendienst leistet.

Ich habe mittlerweile begriffen, dass man nicht nach Afrika gehen muss, um in der Welt etwas zu verändern. Viele Ursachen der Probleme hier vor Ort liegen nicht in Afrika, sondern in den Industrieländern. Somit glaube ich, dass ich hier an den Symptomen arbeite, und nicht an den direkten Ursachen. Und da bekanntlich Symptombehandlung alleine nichts bringt, muss auch an den Ursachen gearbeitet werden. Mittlerweile glaube ich, dass es das ist, was der Freiwilligendienst wirklich auslöst: Ein
Überdenken der Strukturen in Europa und der Welt, gleichzeitig die Sensibilisierung von mir selbst und durch mich verschiedene Freunde und Unterstützer.

Wie kann es sein, dass auf dem fruchtbarsten Stück Land Ugandas Schnittblumen für Holland angebaut werden, damit wir in Europa auch im Winter Blumen haben?

Währenddessen haben viele Menschen hier zu wenig Land, um genügend Essen für sich und die Familie anzubauen und in der Trockenzeit leiden die Menschen Hunger.
Reiche Großgrundbesitzer, die die Kleinbauern ausbeuten, gibt es nicht nur in Südamerika, sondern auch hier.
Wieso müssen wir in Deutschland Kaffee zu einem Preis kaufen, der unter dem Erzeugerpreis liegt? Gerade hier rund um Mbale wird Kaffee angebaut – und in Wirklichkeit machen die Kleinbauern mit dem Anbau keinen Gewinn, sondern Verlust. Aufgeben können sie es jedoch nicht – was sollten sie sonst machen?
Bei solchen Dingen merke ich einfach, das ein beträchtlicher Teil des Problems nicht hier vor Ort, sondern in Europa liegt. Noch dazu der Klimawandel, unter dem Uganda nun wirklich zu leiden hat – wer hat den Klimawandel ausgelöst? Sicher nicht die Afrikaner.
Europa hat jedoch wenig Interesse, die Situation zu ändern. Europa, China und die USA brauchen kein Afrika, was plötzlich an der Weltwirtschaft teilnimmt und für seine Rohstoffe einen gerechten Preis einfordert. All das war mir zwar schon vorher klar, aber jetzt ist es noch konkreter geworden.

In den Köpfen aller Europäer muss eine Veränderung
stattfinden.


Mit schon einem Kauf von einem bisschen Kaffee hat man globalen Einfluss. Ich will nicht sagen, dass in Afrika nicht auch Wurzeln vieler Probleme liegen. Aber wir können nur die Ursachen in Europa verändern. Bitte, überlegt beim nächsten Kaffeekauf, ob ihr nicht den fair gehandelten nehmen wollt. Auch bei Schnittblumen gibt es mittlerweile eine Sorte mit dem Fair-Trade-Siegel.
Schokolade von Gepa kann es mittlerweile geschmacklich mit allen anderen Marken aufnehmen. Seid euch über euren Einfluss bewusst – und erzählt anderen davon!

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